Mittwoch, 26. November 2014

Tanzen bedeutet träumen mit den Füßen!


  • Du bist eine besondere Person voller Lebensfreude.
  • Du bist eine Kämpferin. 
  • Lass dich von nichts auf dieser Welt unterkriegen. 
  • Für mich bist du die Tänzerin, die den grössten Forschritt in diesem Jahr gemacht hat. 
  • Du bleibst in meinem Herzen. 
  • Du hinterlässt ein riesiges Loch in meinem Herzen,in dem anderer und in der Tanzschule.
  • Du hast hier viele Menschen, die dich lieben und deine Rückkehr erwarten. 
  • Vergiss uns nie, denn wir werden dich nie vergessen. 
  • Lisa du hast hier ein zweites Zuhause. Für immer.
Wenn dir Personen solche Dinge, wie ich sie oben aufgezählt habe, mit Tränen in den Augen dir ins Ohr flüstern und sie dich dabei so lange in den Arm nehmen, dann kann man einfach nur noch anfangen zu weinen. Das lässt niemanden kalt, nicht einmal die innerlich stärkste Person. So erging es mir vor einigen Tagen, als ich mich nun endgültig von meiner Tanzschule, meinen Tanzlehrern und meiner Tanzgruppe verabschiedet hatte. Gut nicht endgültig, da ich mir sicher bin, dass ich irgendwann nach Pereira zurückkehren werde und meiner Tanzschule dann einen Besuch abstatte. Schon in der letzten Tanzstunde, die ich letzte Woche hatte, wurde mir klar, dass es jetzt in den schwersten Teil des Jahres geht. Den Abschied. Nach und nach von den Freunden und der Familie und bald von meinem kolumbianischen Leben. Meine Tanzlehrer hatten sich bei uns für das Jahr bedankt und für die grossartige Arbeit, die wir geleistet haben. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran in welchem Zusammenhang Diego, mein Tanzlehrer, gesagt hatte, dass ich wieder nach Deutschland zurückkehren werde, aber ich konnte mich in diesem Moment nur zur Seite drehen und anfangen zu weinen. Alle Mädchen aus meiner Gruppe stürzten sich dann auf mich, haben mich umarmt und mir viele liebe Dinge gesagt. An dem Tag hatten auch alle meine kolumbianische Flagge unterschrieben. Ich wollte an einem Tag alles lesen, aber bin dann bei den Sätzen meiner Tamzlehrer gestoppt, weil ich nicht mehr weiterlesen konnte und die Tränen gelaufen sind. Diego schrieb: "Que nunca dejes de existir. Por siempre en mi corazón. Diego" -" Das zu niemals aufhörst zu existieren. Für immer in meinem Herzen. Diego" Das ist somit wohl das schönste, was ich bisher gelesen hatte.

Vor der grossen Tanzpräsentation hatten wir 2 grosse Generalproben, die jeweils an einem Sonntag stattfunden. Alle Tänzer mussten morgens um 7.30 im Theater ankommen um alle Tänze mit den Positionen, der Musik und den Lichtern durchzugehen und um noch einmal Kleinigkeiten auszubessern. Wir hatten dort zum ersten Mal alle Tänze gesehen und waren begeistert. 
An den Tagen der Präsentation musste wir alle spätestens um 17.00 im Theater ankommen, um uns schminken und die Haare machen zu lassen. Wir wurden mit kräftigen Farben und viel Glitzer geschminkt. Fertig umgezogen, geschminkt und doch sehr entspannt ging es dann auf die Bühne und wir haben unsere zwei Tänze gut überstanden ohne grosse Fehler und alle waren zufrieden mit uns. Meine Gruppe hatte in diesem Jahr einen Jive und einen Afro getanzt, geschminkt und doch sehr entspannt ging es dann auf die Bühne und wir haben unsere zwei Tänze gut überstanden ohne grosse Fehler und alle waren zufrieden mit uns. Im Jive mussten wir viele Schritte mit kleinen Sprüngen machen und viel mit den Beine arbeiten. Beine und Füsse immer gestreckt, den Körper elegant aufrecht halten und immer ein Lächeln im Gesicht. Das waren ungefähr die Anweisungen für diesen Tanz. Ich hatte am Anfang ein paar Probleme mit den Schuhen und dem Kleid gehabt. Wir tanzten in einem kurzen roten Kleid, dass am Anfang immer nach oben gerutscht war, und Schuhen mit kleinem Absatz. Der Absatz war nicht einmal das Problem,  aber der Boden war unerwartet rutschig und ich hatte Mühe nicht auszurutschen. Am Ende hatten aber alle gut den Tanz überstanden. Am zweiten Tag hatte ich dann das Kleid an die Shorts, die ich darunter anhatte geklebt, sodass das dann nicht mehr nach oben gerutscht war und ich sicherer getanzt hatte :). Für den Afro hatten wir eine gelbe Leggings, einen Rock mit langem Schlitz, den wir dann zu einer Hose binden konnten (schwierig zu beschreiben) und ein kleines Top. Der Afro war wirklich schwer zu erlernen, die gesamte Bewegung hineinzubringen und ich hatte am Anfang diesen Tanz gehasst. 3 Minuten lang den ganzen Körper zu bewegen, mit dem richtigen Ausruck und den richtigen Kopfbewegungen zur richtigen Zeit, klingt vielleicht einfach, aber nach so einem Tanz ist man wirklich fertig, da man seine ganze Kraft und Seele in diesen Tanz legen muss, damit er wirklich gut aussieht. Am Ende der Show gab es einen riesigen Abschied und ich bin den Mädchen meiner Gruppe weinend um den Hals gefallen und am Ende meinen Tanzlehrern und hatte mich verabschiedet. Als ich das Theater verliess, wurden meine Schwestern und ich von unserer Familie erwartet und alle beglückwünschten uns für die grossartige Arbeit. Mein Cousin fragte mich warum ich weine und ich antwortete nur, dass gerade alles einfach zu viel auf einmal ist. Er hatte mich dann fest umarmt und fragte, wie man sich als Deutsche fühlt, wenn man so tanzen und die Hüfte schwingen kann. Damit hatte er mich zum Lachen gebracht und wir fingen an Reggaeton und Salsa im Einfang des Theaters zu tanzen. Am Ende hatte er mir die Aufgabe gegeben in den letzten Monaten nur noch zu lachen und wegen nichts und niemanden zu weinen, denn die letzten Wochen sind zum Geniessen da! 

Und noch eine Sache: einen Tag vor der Präsentation hatte ich ein riesiges Problem mit dem roten Kleid. Es war einfach zu kurz und ich musste abends zusammen mit meiner Mutter zum Haus der Schneiderin fahren und die schneiderte am Ende das halbe Kleid nochmal neu. Meine Mamá meinte nur gelassen: "Lisa, wenn es eine Lösung gibt für ein Problem , dann muss man sich keine Sorgen machen. Aber wenn es mal keine Lösung gibt, dann braucht man sich auch nicht darum sorgen, da man es eh nichts ändern kann." Und damit hat sie  so Recht! 

Lisa 
   

kurz vor dem Auftritt 

Im Jive 

Im Afro 



ein Teil meiner Gruppe 

das Kleid vom Jive

In der Generalprobe 


Blumen von meinen Tanzlehrern 

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