Dienstag, 13. Januar 2015

Auf gepackten Koffern!

Mir bleiben noch 10 Tage in Pereira. 10Tage in denen ich Spanisch sprechen kann, 10 Tage um die  kolumbianische  Lebensfreude zu spüren, 10Tage um meine Familie und Freunde zu umarmen und ihnen zu sagen, wie sehr sie mir ans Herz gewachsen sind. 10 Tage um mich zu verabschieden! 

Meine Koffer sind schon halbgepackt und ich weiss nicht, wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, das man hat, wenn man nach einem grossartigen Jahr aus seinem Leben, das oft sehr anders ist als das in Deutschland, herausgerissen wird innerhalb weniger Stunden und wieder zurück in sein Heimatland muss. Ich bin schon sehr traurig, da ich nicht weiss wann ich wieder nach Kolumbien zurückkommen kann. Ich hoffe doch bald! Aber natürlich freue ich mich schon auf meine Familie und Freunde auf der anderen Erdseite. 
Ich habe zur Zeit wirklich zu nichts Lust, da bin ich aber nicht alleine mit diesem Gefühl! Morgens bin ich total niedergeschlagen, will einfach nicht aufstehen und den Tag vorbeigehen lassen. Aber das hilft einem auch nicht wirklich weiter in dieser Situation und deshalb heisst es nachmittags und abends ausgehen, um die letzten Tage zu nutzen und mich mit Tränen zu verabschieden. 
Am Donnerstag kommt Anica, eine andere Deutsche, noch zu mir nach Pereira und wir verbringen die letzten Tage dann gemeinsam, bevor wir uns dann die nächsten Woche ins Flugzeug setzen und zurückfliegen. Wahrscheinlich  muss sie mich hinter sich herziehen, damit ich dann einsteige, weil freiwillig werde Ich es nicht machen. Leider schaffe Ich es dennoch nicht mich von allen zu verabschieden, aber das ist am Ende nicht das Wichtigste, sondern die Erinnerungen und alle Erlebnisse, die man mit sich nimmt! Ich geniesse diese Tage noch sehr und bald hat mich Deutschland wieder ! 

Lisa 

Samstag, 10. Januar 2015

Coveñas - Tolú - Cartagena

Am 25.12. fuhren wir nach Coveñas an die Atlantikküste. Morgens um 5 Uhr ins Auto gesetzt und 14h später kamen wir an unserem Zielort an. Dort wurden wir von meiner Familie empfangen und fertig von der Reise gingen wir dann bald schlafen. Am nächsten Morgen, als wir aufstanden, sahen wir durch das Tor das Meer auf der anderen Seite und wir wurden von einer unglaublichen Hitze begrüsst. Den ersten Tag nutzte ich voll aus und verbrachte diesen am Strand, aber nach spätestens 2 Tagen stellte ich fest, dass ich nicht der Typ für langen Strandurlaub bin. Ich kann mich einfach nicht tagelang an den Strand setzen und nichts machen. Zum Glück sind wir am 29.12. morgens früh aufgebrochen in Richtung Cartagena, wo ich nach einem Jahr meine Schwester Rebecca, die mich aus Deutschland besuchen gekommen ist, umarmen konnte. Die Strasse dorthin war naja mittelmässig gut und wir fuhren durch Ort, die man nicht mal als Ort bezeichnen konnte. Die gesamten Küstendörfer sind wirklich arm und es gibt kaum richtige Häuser. Und mit richtige Häuser meine ich ein Haus aus Steinen. In Strasse hat aus manchen Stellen nur aus Schlaglöchern bestanden und am Rand standen die Jungs und fragten nach Geld. Ich fragte bei meinen Eltern nach, warum die das genau dort machen und sie erzählten mir, dass man denen Geld gibt, um sie dazu bringen die Schlaglöcher aufzufüllen. Um 11 Uhr kamen wir dann, nachdem wir uns durch den Morgenverkehr Cartagenas gekämpft hatten, am Flughafen an und erwarteten meine Schwester dort. Ich war doch schon sehr nervös und als ich sie dann sah, liefen ein Paar Tränen. Danach suchten wir das Hotel, in dem wir die Nacht unterkamen, um uns die zu duschen und umzuziehen.Danch sind wir das Auto irgendwo abstellen gefahren und haben von dort aus einen Tourbus genommen, da wir entschieden hatten, dass dies die einfachste Variante ist von einem Punkt zum anderen zu kommen. Zum Mittag stiegen wir bei einem Restaurant aus, dass total gutes Essen hatte und eine Wand mit anscheinend berühmten Leuten. Gut meine Schwester und ich haben wirklich niemanden davon gekannt, aber dann meinten die zu uns, dass es hauptsächlich berühmte Kolumbianer wären. Ich weiss gar nicht mehr was ich mir bestellt hatte. Ich glaub ich ass Fisch mit Kräutern und irgendwelche Beilagen. Aber dazu gab es einen mega gutes Reis mit Kokusnuss. Normalerweise würde ich nie auf die Idee kommen, diese beiden Dinge zu kombinieren! Als wir gerade los wollten und eigentlich nur noch auf die Rechnung gewarteten, fuhr natürlich der Bus wieder am Restaurant vorbei in den wir hätten einsteigen sollen. Meine Mutter hatte mich dann erschrocken angeguckt, weil ich ihr den vorbeifahrenden Bus zeigte. Wir sind einfach dannach eine Weile gegangen und haben Fotos in einem Café gemacht, von dem wir die Burg und die alte Stadtmauer sehen konnten. Noch einen kleinen Kaffee getrunken, gingen wir zur nächsten Haltestation des Busses und riefen von dort den Busfahrer an wie lange sie denn bis dorthin brauchen würden. Uns wurde gesagt noch 30 Minuten, aber am Ende würde ich schätzen, dass wir mehr als eine Stunde dort gewartet haben. Als der Bus dann endlich kam, stiegen wir ein und fuhren weiter. Wir haben uns dazu entschieden bei der alten Innenstadt auszusteigen und diese langzugehen. Als wir dort ausstiegen, ging gerade die Sonne unter und die Stadt zeigte sich wieder von ihrer schönsten Seite. Mit den engen Strassen, den Häsern im spanischen Kolonialstil und den Blumen, die oft an den Häusern wachsen. Am Ende kamen wir wieder zu einem Platz, wo ich mir natürlich wieder etwas kaufen musste. Typisch ich! Am Ende machten wir wieder eine Kutschfahrt und gingen abends ins Hotel zurück. Dort zogen wir uns einmal um und fuhren dann zu einem anderen Restaurant etwas ausserhalb der Stadt. Spät ins Bett und wieder früh aufgestanden, machten wir uns wieder auf den weg nach Coveñas zurück. Dort verbrachten wir die restlichen Tage mit meiner Familie, machten ein oder 2mal einen Ausflug nach Tolú, einem wirlich sehr hässlichen Ort an der Küste. Dort kauften wir ein paar Dinge ein, ich fand die letzten Geschenke für Deutschland und meine Schwester und ich besorgten die Lebensmittel, die wir für einen Kuchen brauchten, den wir für Silvester machten. Für den Kuchen brauchten wir natürlich einen Ofen und bei uns gab es aber leider keinen. Wir dachten dann könnten wir den Kuchen in dem Urlaubshaus anderer Familienmitglieder, die in der Nähe wohnten, backen, aber auch der hatte nicht funktioniert. Am Ende backten wir den Kuchen in dem Ofen von einem Pizzastand. Das hatte sich als Geduldsprobe herausgestellt, aber am Schluss hatten wir unseren Kuchen. Zum Silvesterabend gab es ein Essen und danach sind alle Leute zum Strand gegangen. Als das neue Jahr begann haben sich alle umarmt und sich ein frohes neues Jahr gewünscht. Ich fing an zu weinen, weil ich nun weiss, dass meine Zeit hier endet. Noch wenige Tage hier in Kolumbien und Deutschland hat mich wieder! Am 3. Januar fuhren wir wieder zurück nach Hause. Meine Schwester und ich blieben aber einige Tage bei meiner Tante in Medellin.

Auch von mir: Frohes neues Jahr!
Meine letzten Tage hier in Kolumbien laufen. Ich bin zwar traurig, aber ich freue mich auf meine deutsche Familie und meine Freunde!

Lisa

Medellin - Guatapé - Santa Fe de Antioquia

Da sind wir also in Medellin angekommen, nach einer langen, kurvenreichigen Fahrt von Coveñas aus. In Medellin gibt es zwar viele Dinge zu machen, aber da ich meiner Schwester nicht nur diese eine Stadt zeigen wollte, fuhren wir am ersten nach Guatapé. Ich hatte schon einmal einen Post über diesen Ort geschrieben und Bilder gibt es auch zufinden. Wir sind morgens mit dem Bus nach uatapé gefahren. Vorher wurde uns gesagt, dass es nur 1,5h bis maximal 2h dauern würde. Am Ende waren wir dann zwischen 2,5h oder 3h in diesem Bus. Ich hatte auch nicht mehr im Gedächtsnis, dass die Strasse doch relativ viele Kurven hat. Wir stiegen dann direkt am Stein aus und stiegen dann die mehr als 700 Stufen hinauf. Das dauerte etwas länger als erwartet, da sich die Menschen auf den Treppen irgendwie angestaut hatten, deshalb kam mir der Aufstieg das letzte Mal irgendwie leichter vor. Oben angekommen, waren wir leicht fertig und es war wirklich heiss. Meine Schwester kaufte sich ein Eis und ich stopfte mich mit Ananas voll :D. Da wir auf einen Sonntag dorthin fuhren, wimmelte es dort praktisch nur von Menschen und es wurde schwierig für alle anständige Fotos zu machen, da man egal in welche Richtung man gang immer in Fotos reinrannte. Am Ende haben wir dann aber ein paar gute Fotos machen können und sind dann wieder den Stein nach untern gegangen. Auch dabei stauten sich die Menschen an den Treppen und wir brauchten lange für den Abstieg. Unten angekommen, kauften wir ein paar Kleinigkeiten und suchten dann eine Gelegenheit um ins Dorf Guatapé zu kommen. Wir fuhren dann mit 2 anderen Schweizern in einer Art Taxi ins Dorf. Dort lufen wir viel rum, haben uns das Dorf angeguckt und als wir Tickets kaufen wollten, das war ungefähr um 4 nachmittags, sagten die uns, dass der nächste Bus in dem es noch Plätze gibt um kurz vor 20Uhr fahren würde. Wir kauften am Ende einfach die Tickets für diesen Bus, da wir es nicht ändern konnten und gingen weiter uns das Dorf ansehen. Am späten Nachmittag fanden wir eine kleine Nebenstrasse, in der kleine Mädchen Oblaten verkauften (denen wir dann eine abkauften) und es kleine Kunstläden gab. Die waren total schön mit tollen Dingen und die Verkäuferin war noch knuffiger. Wir kauften eine Sache für meine Schwester und handelten den Preis ein bisschen runter. Die knuffige Frau meinte nur, dass die Inhaberin sie hoffentlich nicht anmeckert wegen dem Preis. Abends assen wir dann etwas und suchten ein warmes Café, da es schlagartig kalt wurde und wir gefohren hatten. kurz vor 20 Uhr fuhren wir wieder nach Medellin und kamen am Haus meiner Tante nachts um 23Uhr an. Am 2. Tag blieben wir ins Medellin, liefen viel umher, da niemand immer so richtig den Weg wusste, sahen uns das Stadtzentrum an, ich habe meinen Vorrat an spanischen Büchern ein bisschen vergrössert und am Abend gingen wir mit meiner Tante etwas essen. Die Vorstellung zwischen einem Park aus deutscher Sicht und der kolumbianischen ist doch schon sehr unterschiedlich, wie wir festgestellt haben. In Deutschand sind das meistens grosse Parks mit langen Wegen und vielleicht noch einem See oder was auch immer. Hier in Medellin jedenfalls ist das einfach nur ein Block, wo keine Häuser gebaut wurden mit ein paar Bäcken und Bäumen drauf. Und fertig ist der Park! Ich glube ich bi noch nie in meinem Leben so sehr umhergeirrt wie an diesem Tag. Am späten Nachmittag als wir auf dem Weg zu dem Einkaufszentrum waren, in dem wir uns wieder mit meiner Tante trafen, machten wir eine kleine Pause und setzten uns in ein sehr schönes Café mit tollen Dingen auf der Karte. War auch ein bisschen teuerer als andere Cafés, aber es hatte sich wirklich gelohnt. Am Abend fanden wir nach langer Suche noch einen Gürtel für meine Schwester und assen mit meiner Tante in Crepes&Waffles. Am letzten Tag fuhren wir am Morgen nach Santa Fe de Antioquia, welches eine Stunde im Bus, wie uns gesagt wurde, von Medellin enfernt ist. Aber auch diese Zeitangabe war wieder gelogen ! Wir waren dann so 2h unterwegs und bei Kurven und einem Fahrer mit sehr eigenem Fahrstil ist das nicht so angenehm gewesen. Zur Zeit ist hier in Kolumbien eine Hitzewelle angesagt und wirklich fast überall ist es noch wärmer. Uns wurde vorher nicht gesagt, dass Santa Fe weiter im Tal liegt. Als wir dort ankamen, erschlug uns die Hitze halb und als ich meine Tante anrief, meinte ich, dass es sehr heiss wÄre und sie antwortete nur, dass sie sich die Hitze gut vorstellen könnte. Danke für die Info ;)! Als wir ankamen dachten wir nicht, dass es sich gelohnt hatte dorthin zu fahren, aber danach gingen wir richtig in das Dorf hinein und wir wurden von spanischem Kolonialstil begrüsst. Santa Fe gilt praktisch als historischer Punkt Medellins, da es dort keine Altstadt oder etwas wirklich historisches zu finden ist. Die Häuser waren wieder typisch und es gab wieder einen zentralen Platz mit Kirche im Ort. Dort fanden wir auch wieder die kleinen Standläden vor, wo Leute Dinge wie Hüte, Taschen, Traumfänger oder Schmuck verkaufen wollen. Wir gingen eine Weile durch das Dorf und schauten es uns an. Kamen dabei an vielen Kirchen vorbei und assen schliesslich Mittag bevor es dann auch schon wieder nach Medellin zurück ging. In Medellin kauften wir Tickets für die Reise nach Pereira, was sich als kompliziert erwiesen hatte und am Abend fuhren wir zum Pueblito Paisa. Das ist ein Aussichtspunkt in Medellin und dieser soll ein typischen Dorf meiner Region darstellen. Am Abend relativ frühzeitig ins Bett und am nächsten Morgen wieder frühzeitig raus ging es dann endlich wieder nach Pereira :)

Medellín 





 Santa Fe de Antioquia 







 Guatapé 



Besuch aus Deutschland von meiner Schwester :) 



Samstag, 3. Januar 2015

Weihnachtszeit

Ich bin eigentlich dieses Jahr so absolut nicht in Weihnachtsstimmung gewesen. 25-30 Grad, Sonne und ab und zu Regen und Palmen an der Strassenseite helfen auch nicht wirklich in Weihnachtsstimmung zu kommen. Hier in Kolumbien bedeutet Weihnachten einen gesamten Monat zu feiern. Die Strassen und Häuser sind mit Lichtern geschmückt und in den Wohnung werden künstliche Weihnachtsbäume aufgestellt und alles wird umgestaltet. 9 Tage vor Heilig Abend beginnen die Kolumbianer mit den Novenas. Dazu versammeln sich typischerweise die Familien in einem Haus, meist jeden Abend woanders, es gibt ein Essen und es wird eine Geschichte vorgelesen und gesungen. Hier in Kolumbien gibt es im Dezember Natilla und Buñuelos. Für mich ist Natilla eine Art Gelantine, aber meine Familie meint es ist was anderes, aber gut. Ich kann auch nicht mal sagen nach was es schmeckt, man muss es einfach selbst mal probiert haben. Buñuelos sind warme Kugeln. die aus eine Art Käse hergestellt werden. Ich habe immer gesagt, dass ich diese Dinger nicht mag, aber jetzt würde ich die am liebsten nur noch essen ;).
Normalerweise versammeln sich alle kolumbianischen Familien Heilig Abend und feiern und trinken zusammen. Fast meine gesamte Familie war zu diesem Zeitpunkt schon an der Küste, wo wir dann am 25. auch hingefahren sind. Heilig Abend haben wir entspannt angehen lassen. Ich sprach mit meiner deutschen Familie über Skype und sind dann zum Mittagessen in ein Restaurante gefahren. Meine Gasteltern mussten danach nocheinmal in die Firma gucken, meine Schwestern und ich haben die letzten Geschenke besorgt und am Nachmittag haben wir dann einige Besuche in den Häusern von Cousines, Tanten und Onkels meiner Mutter abgestattet. Am Abend fuhren wir zu meinem Onkel, der Bruder meines Vaters, und verbrachten dort den Abend. Geschenke wurden ausgeteilt und ich bekam am Ende meine Ukulele. :) Keine Ahnung, wo meine Mutter die innerhalb eines Tages aufgetrieben hatte, und dann auch noch so eine wirklich gute.

Mehr gibt es eigentlich zu diesem Tag nicht zu sagen, ausser das ich somit die coolste Wohnung, nämlich die meines Onkels, in meinem Leben gesehen habe! :D

Lisa