Samstag, 20. Dezember 2014

Die letzte Schulwoche!

Eigentlich gibt es dazu nicht so viel zu sagen.. Die gesamte Woche ist wie eine normale Schulwoche abgelaufen mit Examen, mit Präsentationen und allen möglichen Hausaufgaben. Gut.. Hausaufgaben mache ich nun nicht hier und in der letzten Woche habe ich mich auch vor allen Examen und Präsentationen gedrückt ;). Ich hatte immer die Ausrede, dass ich zu Musik gehen müsste, da ich am letzten Schultag wieder in der Schule sang und die Lieder üben musste. Die Ausrede hatte auch immer geklappt und einige Arbeiten, die ich nicht machte, hatte ich damit begründet, dass ich in meiner letzten Schulwoche bin und dass ich die 2. Periode nicht komplett abschliessen werde, da ich in meiner allerletzten Woche nicht mehr in die Schule gehen werde, da ich Besuch bekomme. Für mich war die Woche ein bisschen traurig und ich fühlte mich auch nicht sehr gut. Gerade in der Weihnachtszeit vermisst man seine Familie und Freunde daheim doch schon sehr und dieses "Heimweh" und das Gefühl, dass man sein Austauschjahr noch nicht beenden will, zusammen, ist wirklich keine gute Mischung. Meine Mitschüler unterschrieben meine kolumbianische Flagge in der letzten Woche und meine Schuluniform am letzten Schultag. Alles war bis zu dem Zeitpunkt wirklich sehr geordnet, aber nachdem meine Mitschüler meine Flagge bearbeitet hatten, war da nichts mehr ordentlich. Aber ich habe mit Abstand die schönste Flagge ;). Am letzten Schultag haben wir noch etwas für Weihnachten gemacht. Wir haben alle auf einen Zettel geschrieben, was wir uns wünschen für die Zukunft und haben diese Zettel an mit Helium gefüllte Luftballons gebunden und diese am Ende alle gemeinsam steigen lassen. Danach sang ich mit einem anderen Mädchen und habe mich dann von meinen Mitschülern und meinen Lehrern verabschiedet. In diesen Moment war ich wirklich nicht fähig zu weinen, da es sich noch nicht wie ein Abschied anfühlte. Ich hatte dafür morgens als ich zur Schule kam und mittags geweint. Aber jetzt geht es mir wieder gut und ich habe meine Schuluniform gut verstaut und werde die nächsten Tagen mit Freunden geniessen, bevor wir dann an die Küste fahren. :)

Lisa

Mittwoch, 10. Dezember 2014

AMAZONAS - 4 Tage, 3 Länder

Hallo!

Ich war nun endlich im Amazonas. Dieses Mal bin ich zusammen mit anderen Austaschschülern, die hier in Kolumbien sind, gereist, da es eine von AFS organisierte Reise war. Wir waren ungefähr 35 Personen und am Freitag ging es dann los. Ich musste um 4 Uhr morgens aufstehen, um mich zu duschen, zu frühstücken und noch die restlichen Dinge einzupacken. Mein Papa brachte mich und Maria morgens zum Flughafen und wir sind in einem Zug durch die Sicherheitskontrolle und ins Flugzeug in Richtung Bogotá. In Bogotá mussten wir die Fluggesellschaft einmal wechseln und haben dann beim CheckIn schon einige andere Austschschüler getroffen. Ich bin dann mit einer Thailänderin rumgegangen, da wir noch viel Zeit hatten und sind dabei auf Anica, der Deutschen, die mit mir nach Kolumbien gekommen ist, und einer Dänen getroffen. Ich muss zugeben, dass Anica und ich fast aneinander vorbeigelaufen wären, da wir in dem Moment nicht damit gerechnet hatten. Aber die Wiedersehensfreude war gross und wir sind uns lachend und halb schreiend um den Hals gefallen. Die anderen Leute um uns herum haben uns dann alle erstmal schräg angeguckt, aber nach 9 Monaten hier in Kolumbien war uns das so richtig gleichgültig. Wir sind dann noch ein bisschen rumgegangen und am Ende zu unserem Gate. Dort trafen wir dann auf fast alle anderen Austaschschüler, die mit uns reisen würden. Ich hatte dann Pauline wiedergesehen, was total komisch war. Wir beide sind von der gleichen deutschen Schule, zur gleichen Zeit im selben Land und reisten zusammen in den Amazonas. Als Anica und ich am Gate zusammen ankamen, kannten wir eigentlich niemanden von den anderen, nur halt die Thailänder. Alle hatten miteinander erzählt und wir mussten erstmal rauskriegen wer welche Sprache spricht, aber fingen dann schnell an mit den anderen zu erzählen. Dann ist es auch schon mal passiert, dass man erst Spanisch mit einer Person gesprochen hatte, dann aber am Ende gefragt hatte, woher denn die Person kommt und man dann oft festgestellt hat, dass beide deutsch reden. Und schon wurde die Sprache gewechselt ;). Zusammen sind wir dann alle ins Flugzeug in Richtung Leticia. Ich sass während des Fluges zusammen mit einer Italienerin der Gruppe zusammen und wir hatten ein wenig erzählt bis ich dann irgendwann eingeschlafen bin. Als das Flugzeug langsam runterging wachte ich wieder auf und hatte Sicht auf den Amazonas und den Regenwald. Man sieht von oben einfach nur sehr dichte Baumkronen und den Amazonas, der sich in Kurven durch das Land zieht. Bei der Landung hatte ich dann Aussicht auf die abgeholzten Stellen, die durch Brandrodung oder durch das Bämefällen verursacht wurden. Das ist es also wovon immer alle reden, dass die Regenwälder nach und nach zerstört werden..
Am Flughafen guckte ich mich mit der Italienerin sehr überraschend an und mussten erstmal total loslachen wegen dem Flughafengebäude, das so klein ist, wie ich es noch nie vorher gesehen hatte. Beim Betreten ist uns aufgefalleen, dass es die Klimaanlage kaputt ist oder die erst gar nicht existiert dort. Wir haben alle angefangen zu schwitzen vom Nichtstun. Als wir das Gebäude verlassen hatten, musste jeder 20.000 Pesos (8Euro) zahlen, um Leticia betreten zu dürfen. Dort wurden wir von einem Reiseleiter in Empfang genommen und sind in kleinen Gruppen in Taxis zu dem Punkt gefahren von wo wir unsere Reise starten würden. Da Leticia einfach im Nichts liegt, bewegen sich die Menschen dort in der Regel mit Booten fort. Wir haben unser Gapäck auf das Dach eines Bootes verstaut, sind alle in das Boot und haben unsere Reise begonnen. Dabei sind wir an Leticia vorbei und sind in Richtung Peru gefahren. Wir hatten einen kurzen Stopp an dem Punkt gemacht, wo Kolumbien, Peru und Brasilien aufeinander treffen. Die ersten 2 Tage hatten wir im peruanischen Teil verbracht. Wir sind mit dem Schnellboot ein Stück gefahren und assen dann zu Mittag in einem Restaurant, das mitten auf dem Weg an der Seite war. Das war total gemütlich dort, mit Hängematten und alles war aus Holz und man hätte sogar dort übernachten können, da es offene Zimmer mit Betten gab. Wir sind dann weiter und kamen an unserer ersten Sation an. Dort sind wir ausgestiegen und ich hatte gefragt, was wir denn nun machen würden und die meinten nur wir sollten erstmal die Sachen für die Nacht und für morgen auspacken und die in unsere Rucksäcke packen, da wir jetzt 4km durch den Wald gehen würden zu der Unterkunft. 4km hören sich nicht schlimm an, ist es auch eigentlich nicht, aber bei der Hitze mit langen Sachen, Gummistiefeln und einem Rucksack auf dem Rücken, war das dann doch sehr unangenehm. Wir hatten wenigstens gehofft, dass die Wege mehr oder weniger befestigt sind, aber nein. Man hatte zwar gesehen, wo genau der Weg lang führt, aber durch den Regen war der Grossteil einfach nur Matsch und man ist ab und zu fast ausgerutscht oder einfach mit den Gummistiefeln im Boden versunken. Ich war den Grossteil mit Anica zusammen und der eine Reiseleiter hatte uns einmal Tausendfüssler auf die Hand gesetzt. Als wir alle ankamen in der ersten Unterkunft, waren wir alle durchschwitzt und wollten uns einfach nur ausruhen. Aber wir machten dann sofort weiter. Wir wurden gefragt, wer denn noch Canopy machen wollen würde und ich hatte mich noch für die erste Truppe gemeldet. Wir sind dann um 17 Uhr los und sind ein Stück gegangen und dann schliesslich angekommen. Wir dachten, dass die uns auf den Baum raufbringen würden, aber nichts da. Jeder musste die 38 Meter bis auf die Baumspitze selbst hinaufsteigen mit einer Art Flaschenzugtechnik. Wir waren an 2 Seilen befestigt und mussten zuerst die Beine hochziehen, uns dann mit dem Körper aufrichten und das obere Teil, an das wir hauptsächlich festhingen, nach oben schieben. Und das bis wir oben waren. Das hatte dann mal so 20-30 Minuten gedauert. Oben angekommen mussten wir warten und am Ende sind wir dann an einem Seil über den See. Am anderen Ende wurden wir von einem Mann erwartet, der uns dann abseilte. Alle zusammen fuhren wir in einem Boot zurück zur Unterkunft, wo es dann Abendbrot gab. Wir waren alle total fertig und wollten nur noch schlafen, aber dann ging es schon wieder weiter. Wir sind nachts noch einmal raus in den Wald, um die Tiere anzugucken, die nur nachtaktiv sind. Wir hatten leider ein bisschen Pech und hatten nur wenige Tiere entdeckt, aber wir sahen viele Spinnen und Schlagen und 2 Kröten. Die eine war normal gross, hatte riesige Augen und sah relativ niedlich aus. Die andere hingegen war riesig, und mit riesig meine ich, dass alleine der Körper so gross wie eine Handfläche war und dass ein Mädchen die Kröte in beiden Händen halten musste. Die war ausserdem total rund und die Haut hatte Muster und die unterschiedlichsten Farben. Als wir wieder ankamen, duschten wir alle nochmal und sind dann ins Bett gegangen, weil die ersten schon um 4.30 morgens aufstehen mussten, um zum Canopy zu gehen. Dabei wurden wir von der lieben lauten Stimme des einen Reiseleiters geweckt. Ich war in dem Moment einfach nur froh, dass schon gemacht zu haben und noch weiterschlafen zu können. Am Frühstückstisch waren wir alle total verschlafen und wollten einfach wieder ins Bett. Aber wir haben dann doch unsere Zeit anders genutzt und sind Kajak gefahren. Ich bin wieder zusammen mit Anica gefahren und erzählten eine Weile. Danach legten wir uns in die Hängematten und warteten bis auch die 2.Gruppe vom Canopy zurückkehrte. Nach dem Mittagessen sind wir dann die 4km wieder zurückgewandert zum Boot und fuhren danach eine Stunde nach Puerto Nariño, das im kolumbianischen Teil liegt. Wir haben während der Fahrt alle geschlafen und als wir in Puerto Nariño ankamen, wurden wir von einem leichten Regen empfangen. Dort sind wir zu einer Unterkunft und gaben unsere Sachen dort ab, da wir gleich weiter gewandert sind zu einem Ort, der einen traditionellen Stamm darstellt. Uns wurde gesagt, dass wir in Hängmatten dort schlafen werden und es keine Duschen gibt. Also haben wir alle nur unsere Kameras, Zahnbürsten und vielleicht noch eine Jacke mitgenommen. Dort angekommen, wurden uns ein paar Früchte gezeigt und wie ein traditionelles Essen gemacht wird. Leider konnten wir dabei nicht helfen. Am Abend bemalten wir dann Papier aus Pflanzenfasern mit Naturfarben und machten selbstgemachte Armbänder. Nach dem Abendessen, das wir alle mit den Händen assen, wurden uns typische Rituale der Ureinwohner gezeigt und wir haben alle daran teilgenommen und mit den Frauen "getanzt" und "gesungen". Am Ende wurde uns angebiten, dass wir unsere Körper mit Naturfarbe bemalen lassen könnten und es hatten sich alle etwas bemalen lassen, soweit ich mich erinnern kann. Die Farbe war wieder eine Nautrfarbe, die sich erst nach einigen Stunden auf der Haut blau bis dunkelblau fast schwarz färbt. Die Farbe sollte dafür dienen den Körper zu reinigen und ihn gesund zu halten. Die Frauen sagten uns, dass sich die Farbe nach spätestens 8 Tagen abwaschen würde, aber ganz ehrlich ich habe nach fast 2 Wochen immer noch blaue Stellen. Ich hatte zu der Frau gesagt, dass ich den ganzen Arm frei hätte für die Farbe, nicht dass ich den ganzen Arm bitte blau haben wollen würde.. Und schon hatte sie mir den gesamten Arm einmal angemalt ;). Nachts schliefen wir, wie gesagt, in Hängematten und ich musste mir mein Shirt ausziehen, um es nicht einzusauen mit der Farbe und hatte dann in Hose und Bikinioberteil geschlafen, was zur Folge hatte, dass ich ein wenig gefrohen hatte die Nacht. Am nächsten Morgen sind wir um 5Uhr aufgestanden, um wieder zurück ins Dorf zu gehen. Als wir aufwachten konnten wir alle unsere bemalten Körper sehen und im Ernst mein ganzer Arm war blau und auch mein Bauch und ein Teil meiner Brust. Ich hatte mich dann wohl in der Nacht selbst mit meinem Arm angemalt :). Wir wanderten zurück und duschten uns dann erstmal alle, weil wir uns so enkelhaft gefühlten in den Klamotten. Nach dem Frühstück sind wir zu einer Art kleinem Museum, wo wir etwas üer die rosenen Delphine im Amazonas erfuhren. In Wirklichkeit sind nur die wenigsten Dephine rosa, aber es gibt sie wirklich. Vor dem Mittag sind wir mit dem Boot zu einem Anliegersee des Amazonas, wo wir die Delphine sehen konnten. Und wir durften sogar ins Wasser gehen mit Schwimmwesten, die uns oben gehalten hatten und wir mussten nicht mal viel schwimmen. Uns wurde auch gesagt, dass es Pirañas gibt in dem Wasser und dass Mädchen, die ihre Periode zu dem Zeitpunkt hatten, nicht ins Wasser gehen können, weil sonst die Pirñas angelockt werden. Ich konnte zum Glück ins Wasser, was erstaunlich warm war. Zum Mittag kehrten wir nach Puerto Nariño zurück und sind am Nachmittag zu einem Haus mit Affen. Die waren total niedlich und sind an einem herumgesprungen :). Dort gibt es eine Frau, die auf die Affen aufpasst und pflegt bis diese wieder soweit sind um alleine zu leben. Nach lurzer Zeit dort gingen wir weiter zu dem Dorf an dem wir angekommen sind und haben uns dort mit den Einwohnern getroffen. Uns wurde wider eine Art Ritual vorgeführt und danach übergaben wir den Kindern dort Geschenke, die wir mitgebracht hatten, wie Malhefte und Buntstifte oder Süssigkeiten. Danach gab es nach ein Fussballspiel Austauschschülerinnen gegen Mädchen aus dem Ort und Austauschschüler gegen Jungs aus dem Ort. Die Mädchen haben sich wirklich gut geschlagen und beim Spiel der Jungs gab es einige Momente zu lachen :). Wir sind am späten Nachmittag zurück nach Puerto Nariño zur Unterkunft, haben uns geduscht, zu Abend gegessen und konnten endlich einmal entspannen. Am vorletzten Tag fuhren wir den ganzen Weg nach Leticia in dem Boot zurück, was ungefähr 2h gedauerte oder vielleicht kam es mir nur so lang vor. Auf dem Rückweg hatten wir wieder an einer Siedlung angehalten, um ein paar Geschenke einzukaufen für unsere Familien hier und in unseren Heimatländern oder für Freunde. Dort gaben uns die Einwohner Brot aus dem Amazonasgebiet, was wirklich gut geschmeckt hatte und eine Frau unterrichtete uns ein paar Dinge in deren Sprache. Ich kaufte am Ende Ohrringe, Armbänder, ein Andenken für mich und eine Kleinigkeit für meine Gastfamilie.
Zurück in Leticia gingen wir zu dem Hotel. Und das war wirklich ein echt gutes Hotel. Schöne Zimmer, sauber mit Pools und gutes Essen. Nachmittags haben wir in 2 Bussen eine Stadttour gemacht. Dabei hielten wir an dem Punkt an, an dem wir Brasilien betraten. Leticia liegt nämlich zur einen Hälfte in Kolumbien und zur anderen Hälfte in Brasilien. In der einen Hälfte sprechen die Menschen Spanisch in der anderen Hälfte portugiesisch. Wir wechselten schnell Geld und fuhren danch zu einem LAden, wo es fast nur Schokolade gab. Anica und ich haben uns ein paar Tafeln gekauft, wovon wir dann fast alles noch den selben Tag gegessen hatten. Wir machten weiter mit der Rundfahrt und abends gingen wir zum Hauptplatz in Leticia und entspannten danach im Hotel. Am Dienstag reisten wir alle wieder Heim in unsere Städte. Dabei ging so einiges schief, aber das dauert sehr lange alles zu erklären. Am Ende sind jedenfalls alle heile und gerettet in ihrem Zuhause angekommen.

Lisa.

zwischen Pereira und Bogotá











in der 1.Unterkunft 

















BEM VINDOS AO BRASIL