Freitag, 11. Juli 2014

El Peñol und Guatapé

Hola!

Heute habe ich wirklich mehr als Zeit einen neuen Post zu schreiben. Ich habe noch immer Ferien bis Ende August und normalerweise gehe ich jeden Tag mit Freunden aus, habe Training oder mache etwas mit meiner Gastfamilie, aber gestern hatte ich einen kleinen Unfall und kann nur die Beine hochlegen und nichts tun..

Also vor ca. 2 Wochen war ich mit meiner Familie in El Peñol. Der Ort liegt ca. 1h von Medellín entfernt und ist an sich echt nicht schön. Glücklicherweise waren wir nicht direkt dort im Ort, sondern in der Nähe gibt es einen grossen See, in dem sich Inseln befinden oder sich das Festland wie Halbinseln hineinzieht. Dort ist es wirklich wunderschön und wir haben dort ein verlängertes Wochenende verbracht, weil hier mal wieder auf einem Montag ein Feiertag war. Wir sind zusammen mit meinen Grosseltern, 2 Tanten und einem Onkel dorthin gefahren. Wir wollten an dem Freitag um 10.00 Uhr losfahren, aber meine Eltern hatten noch etwas in der Firma zu erledigen, also haben wir noch Zuhause zu Mittag gegessen und sind dann ca. 13.00 Uhr los. Die Fahrt dorthin war wirklich anstrengend, für alle.. Die Strasse zwischen Pereira und Medellín ist somit die schlimmste im ganzen Land. Durch die Kordilleren kann keine Schnellstrasse gebaut werden.. Dadurch braucht man mal für knapp 200km mehr als 5h. Die Strasse führt um die Berge und Hügel herum und besteht nur aus Kurven, führt dabei bergauf und bergab. Und wann man dann hinten im Auto in der Mitte sitzt, ist das alles andere als angenehm. Und zur Zeit werden viele Stellen erneuert und dadurch braucht man noch länger nach Medellín, da man oft warten muss. Aber die gesamte Fahrt über hatten wir einen sehr schönen Ausblick auf die grünen Berge und wir haben somit fast das gesamte Kaffeedreieck durchquert. So wie es das Kaffeegebiet hier im Kolumbien gibt, gibt es dieses nur einmalig auf der Welt. Und ich muss sagen, dass ich persönlich für mich, im schönsten Teil des Landes mein Austauschjahr verbringen darf. Auf der Fahrt dorthin, ca. in der Mitte mussten wir durch einen Ort auf der Spitze eines Berges und meine Gasteltern haben mir den Ort von Weitem gezeigt und meinten dann, dass wir auf diesen Berg rauf müssten. Der Ort lag zu diesem Zeitpunkt schätzungsweise so 600m höher. Und danach ging es wieder in Kurven bergab. Wir haben insgesamt fast 8h gebraucht, um am Zielort anzukommen. Wir haben das Wochenende in einem Haus der Mutter einer Tante verbracht, die so lieb war und es uns überlassen hatte. :) Meine Gastmutter wollte unbedingt, dass ich diesen Ort dort kennenlerne und wir sind eigentlich nur deshalb dorthin gefahren. Aber es hatte sich wirklich gelohnt und ich kann mich nur bei meiner Gastmutter dafür bedanken. Das Haus liegt direkt an dem See und ich habe mit meiner Schwester in einem Zimmer geschlafen, das eine riesige Glaswand hat, mit Aussicht auf den See. Das Bett steht direkt neben der Glaswand. Also wo die Bettkante ist, ist auch die Glaswand und beim Aufwachen morgens guckt man direkt auf den See und bekommt manchmal einen Schock, da man denkt, man fällt raus und direkt in den See. Und ehrlich dieses Bett war ein Traum.. Da wollte man am nächsten Morgen nicht mehr aufstehen und den ganzen Tag in diesem Bett verbringen. Am ersten Tag hatten wir nicht so viel Glück mit dem Wetter, es hatte immer mal wieder geregnet am Vormittag und am Nachmittag/Abend die ganze Zeit. Wir hatten dann am Vormittag das Spiel Brasilien-Chile geguckt. Meine gesamte Familie war für Chile, weil niemand wollte, dass Brasilien weiterkommt. Danach sind wir in ein Restaurante in der Nähe vom Haus gegangen, haben dort zu Mittag gegessen und haben danach das Spiel Kolumbien-Uruguay geguckt. Und alle hatten das Nationaltrikot Kolumbiens an. Das ist wirklich krass.. Im gesamten Land sind die meisten an einem Tag eines Kolumbiensspiels im Trikot gekleidet. Und wenn Kolumbien gewinnt, gibt es im ganzen Land Fiestas. Den gesamten Tag und die gesamte Nacht durch. In dem Restaurante haben wir am Ende alle getanzt, zum Teil auch auf den Tischen ;). Am späten Nachmittag sind wir dann nach Guatapé gefahren, einem Ort 10 Minuten entfernt von dem Haus. Der Ort ist wunderschön. ALLE Häuser des Ortes sind in knallbunten Farben angestrichen und an den Sockeln sind Muster aufgemalt und zum grössten Teil auch in die Hauswand geschlagen worden. An dem Tag wollte ich eigentlich Bilder machen, aber als wir ankamen, hatte es in Strömen geregnet und wir sind wieder zurück und haben den Abend, dann im Familienkreis, als Filmabend verbracht. Am nächsten Tag sind wir aufgewacht und es war super schönes Wetter. Die Sonne hatte ganz schön stark geschienen, sodass sich selbst meine Familie mit Sonnencreme eincremen musste, was ich zuvor erst einmal erlebt hatte, weil die wirklich alle sehr braun sind. Bei Guatapé gibt es einen riesigen Stein, der 200Meter in die Höhe reicht. Das ist EIN Stein, der einfach so aus der Erde ragt, es gibt nichts um den Stein herum. Auf der Seite des Steines gibt es einen Spalt, der wahrscheinlich von den Menschen vergrössert wurde, und es wurden Treppen auf die Spitze des Steines hinauf errichtet in diesem Spalt. Bis nach ganz oben, mit dem extra Aussichtsturm auf der Spitze sind es 750 Treppenstufen. Ich fand das Hinaufgehen einfacher, als das wieder Runtergehen, da beim Runtergehen der Treppen, die Beine so gezittert haben, dass man aufpassen musste, dass diese nicht nachgeben. Auf der Spitze hatte man eine Aussicht auf den gesamten See, oder vielleicht sind es auch mehrere. Das kann man nicht so richtig sehen. Da die Sonne geschienen hatte, konnte man auch perfekt die Farbe des Wassers sehen. Es geht wirklich niemand auf diesen Stein rauf, weil es Spass macht, sondern in der Regel nur wegen der Aussicht. Und die armen Leute, die auf der Spitze des Steines arbeiten. Die müssen da jeden Tag raufgehen und abends wieder runter. Am Nachmittag kam dann eine Freundin meiner Mutter zu Besuch mit ihrer Familie. Wir sind dann mit dem Motorboot auf den See rausgefahren und haben Wasserski ausprobiert und haben danach noch eine Runde gedreht. Am Abend sind wir wieder nach Guatapé gefahren und haben uns das Dorf im Dunkeln mit den Lichtern angeschaut. Und mit den engen Strassen wirkt es sehr gemütlich und romantisch. Ich hatte meine Mutter dann noch gefragt, ob wir am nächsten Tag nochmal zurückfahren konnten, weil ich noch Bilder im Hellen mit den Farben haben wollte. Und für meine Gastfamilie ist sowas immer kein Problem, also hab ich auf gutes Wetter am nächsten Tag gehofft. Und als ich aufgestanden bin, hatte es wieder geregnet und ich war ein bisschen enttäuscht. Zum Glück hatte sich das Wetter dann gebessert und ich bin mit meinem Papá nach Guatapé gefahren und haben die Fotos gemacht :). Mein Gastvater ist echt der beste Gastvater, den man habe kann :). Super gut drauf und meine Gastfamilie sagt, dass ich vom Benehmen mehr als seine leibliche Tochter sein könnte und nennen mich schon immer Lisa Marín. Und auch am Abreisetag wollten wir um 10.00 Uhr los, aber auch an diesem Tag wurde es 13.00Uhr ;). Typisch Kolumbien! Auf der Rückfahrt, war irgendein Trottel vor uns, der nicht Auto fahren kann, und hat wegen nichts eine Vollbremsung gemacht und wir wären fast in das Auto reingefahren und hinter uns noch weitere 5 oder 6 Autos. Meiner Schwester ging es richtig schlecht auf der Rückfahrt, war weiss im Gesicht und sah aus, als ob sie sich jeden Moment übergeben müsste. Hat sie zum Glück nicht gemacht. Mir ging es erst, als wir in Pereira in unserer Wohnung ankamen, so richtig schlecht. Das ist wie, wenn man aus einem Bott aussteigt nach Wellengang, man hat das Gefühl, dass sich der Boden unter einem immer noch bewegt..

Insgesamt war das Wochenende wirklich schön und ich hab die Zeit mit meiner Gastfamilie sehr genossen! :) Mittlerweile bin ich nun voll in meiner Gastfamilie angekommen und entdecke hier eine neue Seite an mir, dank dieser Familie. Ich kann auch sagen, das ich mich mehr als Kolumbianerin fühle, als eine Deutsche. Das geht aber den meisten Austauschschülern hier in Kolumbien so ;). Ich fühle mich genauer gesagt, wie eine Paísa-Kolumbianerin!

Chao! Lisa :)

Das Bett mit der Glaswand.

Aussicht von der Spitze des Berges 

El Peñon 

Guatapé 

Guatapé 



Montag, 7. Juli 2014

Cúcuta - Pamplona - Pamplonita

Hallo!

Wie ich in dem letzten Post schon geschrieben hatte, bin ich direkt nach dem Halbzeitcamp in Bogotá mit Anica, der anderen Deutschen, nach Pamplona gereist, wo sie ihr Austauschjahr verbringt. Pamplona liegt ca. 1,5h im Auto von Cúcuta entfernt und ist eine kleine 66.000 Einwohnerstadt. Als ich denen aus meiner Schule erzählt hatte, dass ich nach Pamplona reisen werden, hatten alle gefragt: "In Spanien ?!". In Spanien gibt es zwar auch einen Ort, der so heisst, aber ich meine das Pamplona in Kolumbien.
Zur Anreise, die ziemlich chaotisch und stressig verlaufen ist. Heute können Anica und ich darüber lachen, was alles an diesem einen Tag passiert ist, aber an dem Tag war es der Horror für uns.
Anreise:
1. Vom AFS Haus in Bogotá wollten wir mit Taxi zum Flughafen fahren und eine Mitarbeiterin hatte uns ein Taxi gerufen, dass ewig nicht ankam und dann hatte sie noch ein 2. gerufen. Nach einer Weile kam dann das 1.Taxi doch an und wir sind zum Flughafen gefahren.
2. Wir haben dem Taxifahrer mindestens 5mal gesagt, dass wir zum TERMINAL 2 wollen.. Wo hat er uns hingebracht?! Zum Terminal 1. Uns ist das erst nicht aufgefallen und haben ca.45 min am Check-In angestanden bis Jessica (von AFS) uns angerufen hatte und meinte, dass wir dort falsch sind.
3. Dann sind wir raus aus und hatten sehr schnell ein anderes Taxi genommen, da wir nicht wussten, wann denn der Bus vom Flughafen vorbeikommt. (In Bogotá gibt es für den gesamten Flughafen nur EINEN Bus)
4. Für dieses Taxi haben wir dann für 3 Minuten Fahrt sehr viel für kolumbianische Verhältnisse gezahlt. (Also wir hatten Geld von Jessica bekommen im Camp)
5. Dann sind wir halt am Terminal 2 angekommen, haben eingecheckt und sind ins Flugzeug.
6. Das Flugzeug hatte dann 45 Minuten Verspätung, weil es, als alle drin waren, nochmal von der Polizei durchsucht wurde, da jemand irgendetwas vergessen hatte oder weiss der Himmel was.
7. Als wir dann in Cúcuta ankamen, war niemand von Anicas Familie dort um uns abzuholen und wir trafen dort auf den AFS Präsidenten Cúcuta.
8. Er hat uns dann ein Taxi gerufen und sind zum Terminal gefahren, wo die Busse abfahren. In Cúcuta ist das jetzt kein richtiges Terminal.. Der Präsident kam dann mit dem Motorrad hinterher gefahren.
9. Im Terminal haben wir dann rumdiskutiert mit dem Präsidenten, weil er uns nicht verstanden hatte, was wir wollten und dann kamen 2 Polizisten an und haben unsere Reisepässe kontrolliert.. Anica hatte ihren schnell wiederbekommen, aber der Typ, der meinen hatte, hatte sonst wie lange auf das Visum geguckt und sich schön aufgespielt. Die waren nach dem Motto: " Ihr seid blond, ihr gehört nicht her und seid illegal in diesem Land". Und um uns herum hatten sich dann auch schon Schaulustige versammelt.
10. Am Ende haben wir dann ein Taxi nach Pamplona genommen, weil wir total fertig waren und keine Lust mehr hatte weiter zu diskutieren und noch länger in Cúcuta zu bleiben. Der Taxifahrer war echt megagut drauf und total nett und sein Musikgeschmack war auch top ;). Der war unser Held des Tages!

Ich war insgesamt 9 Tage in Pamplona bei Anica. Insgesamt hatte mir Pamplona wirklich gut gefallen, aber ich selbst stelle es mir für einen Austausch sehr schwierig dort vor, da es nicht sonderlich gross ist und die Leute einen echt anstarren.. Und die Polizeipräsenz dort in Norte de Santander (ist praktisch das Bundesland) ist mega krass. Man muss ständig seinen Ausweis dabei haben, da die dort anscheinend öfters mal kontrollieren.
Den einen Tag sind wir zu einem Haus eines Franzosen gegangen und haben dort eine Stunde verbracht. Einen anderen Tag haben wir die Gasteltern zu einer Silberhochzeit begleitet. Dort sind Anica und ich aber  nur bis nach dem Mittagessen geblieben. Dort hatten wir auch das Spiel Kolumbien-Griechenland geschaut. Und die Kolumbianer sind echt verrückt, wenn es um Fussball geht. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Land seine Nationalmannschaft so sehr unterstützt, dass fast alle in dem Trikot der Mannschaft rumlaufen, wenn Kolumbien spielt. Das ist echt einmalig hier und ich finde es persönlich schön anzusehen, dass die Leute hier stolz auf ihr Land sind, mit allem, was sie besitzen. Und auf dieses Land kann man mehr als stolz sein!
Einen anderen Tag fanden hier die Wahlen statt und wir haben die Gastmutter zum Wählen begleitet und sind danach zum Christo Rey gefahren. Das ist eine Jesusstatue und eigentlich der höchste Punkt Pamplonas, von wo man die ganze Stadt einmal überblicken kann.
Wir haben auch viel Zeit mit Laura, der besten Freundin von Anica in Pamplona verbracht. Den einen Tag haben wir uns alle einmal die Haare gefärbt, da ich Laura und ich Lust dazu hatten. Wir haben uns Haarfarbe gekauft und schon ging es los. Für Laura gab es blaue Strähnen, für Anica auch erst eine blaue Strähne, die wir aber am nächsten Tag in grün umgefärbt haben und aus meinen blonden Haaren wurden naturrote gemacht.
In der Zeit, als ich dort war, haben Anica und ich 4 Monate in Kolumbien gefeiert. Zur Feier des Tages hatten wir dann einmal deutsch gekocht. Mit Kortoffelbrei, Sosse, und eine Art Schnitzel. Und der Nachtisch war auch lecker ;).
Einen anderen Tag sind wir zu Alvaro, dem Betreuer von Anica, gegangen und haben dort Mittag gegessen und sind am Nachmittag nach Pamplonita gefahren. Das ist ein Dorf in der Nähe Pamplonas und praktisch nur eine Verkleinerung. Von dort aus kann man Cúcuta sehen bishin nach Venezuela.. normalerweise. An dem Tag konnte man es nur erahnen, da die Sonne irgendwie so doll geschienen hat, das die Luft mehr oder weniger wie Nebel gewirkt hatte.
Den folgenden Tag haben wir in einer Bar zusammen das Spiel Kolumbien-Elfenbeinküste gesehen und ALLE in Kolumbien sind am ausrasten und feiern, nur weil Kolumbien gewonnen hatte. Ich habe nur Videos und Fotos von Freunden gesehen, was in Pereira los war und hab mir mir nur gedacht, warum ich denn nicht in Pereira bin, da ich das mehr als gerne miterlebt hätte. Mega krass hier.
Den letzten Tag habe ich dann in Cúcuta verbracht beim Präsidenten von AFS Cúcuta, da mein Flug am Sonntagmorgen sehr früh ging und Anica mit ihrer Familie nach Bucaramanga, einer anderen Stadt gefahren ist.
Und auch mein Rückflug hatte Verspätung und da es keinen Direktflug Cúcuta-Pereira gibt, musste ich geschlagene 4 Stunden in Bogotá im Flughafen warten. Und auch der Flug dort hatte knapp eine Stunde Verspätung. Es hatten sich schon 8 Flugzeuge, geschlossen mit den Passagieren, hintereinander angestellt und auf den Start gewartet.
Also hier ist das ganz normal bei Innlandsfllügen, dass man eine halbe Stunde Verspätung einplanen muss.. Ich habe jedenfalls so das Gefühl, aber gut ;).

Liebe Grüsse!







Pamplona

bei Pamplonita





Dienstag, 1. Juli 2014

Halbzeitcamp - Bogotá

Hola!

Ich hatte nun schon Anfang Juni mein Halbzeitcamp hier in Kolumbien. Und nein, ich hab noch nicht ganz die erste Hälfte meines Austauschjahres hinter mir :). Zum Glück, muss ich sagen, denn die Zeit hier vergeht wie im Flug und schon ist der nächste Monat um.. Das Halbzeitcamp fand in Bogotá statt, so wie es hier üblich ist. Alle, die zusammen mit mir im Februar angekommen sind, flogen oder fuhren im Bus nach Bogotá. Ich flog zusammen mit Jonas und Max, einem Thai, der in einer anderen Stadt ca.1h von Pereira sein Austauschjahr verbringt. Ich hab das Gefühl, dass hier in Kolumbien die Inlandsflüge grundsätzlich min. eine halbe Stunde Verspätung haben.. Also unser Flugzeug hätte schon längst in Pereira starten müssen, aber es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal aus Bogotá angekommen.. Ich hab mir mit Jonas noch zusammen Donats gekauft und haben ein Weilchen gewartet. Als wir in Bogotá ankamen hatte schon Jessica, von AFS Bogotá, auf uns 3 gewartet und ist dann mit uns zu den anderen Austauschschülern gefahren, die schon angekommen waren. Vom Flughafen aus sind wir dann in 2 Taxis verteilt zum AFS Haus gefahren, haben zu Mittag gegessen und haben am Nachmittag mit dem 1.Workshop begonnen. Zuerst ging es darum, was wir vor unserer Anreise gedacht haben und was wir nun nach fast 4 Monaten in Kolumbien über das Land denken. Und bei allen war auf den Plakaten was wir vorher gedacht haben etwas mit Drogen zu finden.. Ist halt eines der ersten Dinge, die einem über dieses Land einfallen. Aber was die meisten außer Acht lassen ist, dass in Kolumbien zwar Drogen hergestellt, aber in der Regel nicht hier konsumiert werden. Die hergestellten Drogen werden hauptsächlich in die USA oder nach Europa verschifft. Der erste Tag im Camp ging schon schnell um und wir haben am Abend einen Film zusammen geguckt. Am nächsten Tag ging es dann mit den Workshops weiter: wir haben unsere Orte vorgestellt, in denen wir hier in Kolumbien wohnen, wie eine Touristenanzeige, haben über die Dinge gesprochen, die uns an Kolumbien gefallen und welche nicht und über die Dinge, die uns an unseren eigenen Ländern gefallen usw. Zum Mittag kam im Camp eine Gruppe US-Amerikaner an, die für ein Kurzzeitprogramm für 2 Wochen in Kolumbien waren. Mit ihnen zusammen haben wir den Nachmittag und Abend verbracht. Eine Frau aus Deutschland, die in Kolumbien lebt, kam ins Camp und hat uns eine Präsentation über die Geschichte Kolumbiens gezeigt. Danach gab es eine Talentshow. Wir wurden vorher alle in 5er oder 6er Gruppen eingeteilt und hatten am Nachmittag dann ca.1,5h Zeit etwas vorzubereiten. Das hatte sich als etwas schwierig erwiesen, da wir alle nichts hatten und niemand eine Idee hatte. Am Schluss hatte eine Gruppe getanzt, die andere den Cupsong vorgeführt, die Gruppe von Jonas hatte "Waka Waka" gesungen und mit dem Fußball etwas vorgemacht und meine Gruppe hatte letztendlich "LittleTalk" gesungen, wobei ich uns auf der Gitarre begleitet hatte. (Die Gitarre hatte Max aus Armenia mit ins Camp gebracht :))  Abends kam ein Koch ins Camp, der super lecker kocht ;). Und ein Mädchen aus den USA hatte Geburtstag und wir haben eine Erdbeertorte zum Nachtisch gegessen. Und am Abend war es KALT, also für mich war es so richtig kalt am Abend und nachts. Insgesamt mag ich das Wetter in Bogotá absolut nicht, da man irgendwie den ganzen Tag nur damit beschäftigt ist, seine Jacke an oder wieder auszuziehen.. Am letzten Tag im Camp haben wir zum Schluss über Probleme die wir hatten oder immernoch haben gesprochen und was man machen kann, um das Problem zu lösen. Zum Mittag sind wir dann in ein nahgelegenes Einkaufszentrum gegangen und haben bei Crepes&Waffels gegessen. (und warum gibt es das bitte nicht in Deutschland?!) Danach sind wir noch alle zusammen in Kino gegangen und haben den letzten Abend im Camp verbracht. Wir Austauschschüler haben uns alle gefragt, warum das Camp schon Anfang Juni ist und nicht erst im August. Uns wurde erklärt, dass jetzt viele Camps hintereinander folgen und die Vergangenheit gezeigt hat, dass es besser ist, das Halbzeitcamp frühzeitig zu machen, da einige größere Probleme hatten und nicht wussten, wie sie diese lösen hätten können..
Fast das gesamte Camp fand ausschließlich in Spanisch statt, außer als wir mit der Gruppe aus den USA zusammen waren, da haben wir Englisch gesprochen.
Am Donnerstag fuhren wir dann direkt zum Flughafen und ich bin zusammen mit Anica, einer anderen Deutschen nach Pamplona (in der Nähe der venezualischen Grenze) gereist! :)

Lisa