Hola!
Ich melde mich das erste Mal aus meinem neuen
Zuhause Kolumbien! Wir sind hier gut angekommen, nach einem sehr langen Flug,
der irgendwie nicht vergehen wollte. Ich bin ja eh nicht so der Fan vom Fliegen
und habe gehofft ohne große Schwierigkeiten nach Kolumbien zu kommen. Aber
Überraschung: Turbulenzen! Das Flugzeug hat ganz schön gewackelt und der Pilot
hatte durchgesagt wir sollen uns bitte alle wieder anschnallen und sitzen
bleiben. Zwischendurch haben wir auch kurzzeitig an Höhe verloren und eine Frau
hat sich den Kopf an einer Kante aufgeschlagen und war im Gesicht mit Blut
überströmt. Naja sie wurde dann schnell verarztet.. So richtig schlafen ging auch nicht, da wir
bis auf die letzten 2 Stunden nur im hellen geflogen sind. Man hat total sein
Zeitgefühl verloren und sich die gesamte Zeit wie nachmittags um 3 gefühlt,
obwohl es in Deutschland schon 22.00 Uhr war.
Der
Abschied ist mir sehr schwer gefallen. Ich habe zwar nicht lange
geweint, als ich meine Eltern verabschiedet habe, aber mir war doch schon sehr
mulmig zu mute. Im Flugzeug nach Bogotá hab ich dann das Buch gelesen und
musste doch schon schlucken.. Und es ist noch alles so unwirklich, dass ich
jetzt ein Jahr hier lebe und so viele neue Dinge kennenlerne. Aber das wird
schon alles! Bald kehrt Alltag ein und ich werde mich langsam einleben.
Ich bin jetzt also seit dem 17.02.2014 um
19.24 Uhr kolumbianischer Zeit hier und ich muss sagen, dass ich dieses Land
jeden Tag mehr zu lieben lerne.
Als wir gelandet waren wurden unsere Visa
kontrolliert und wir konnten unser Gepäck abholen. Die Thaijungs sind irgendwie
den falschen Weg gegangen und sind am Emergency Exit gelandet und irgendwann
wurden sie von jemandem, der am Flughafen arbeitet zurückgeholt. Wir wurden
ganz lieb von Volunteers von AFS Colombia empfangen und zum Camp gefahren. Dort
konnten wir gleich schlafen gehen . Hier in Colombia werden Jungs und Mädchen
nicht getrennt, deshalb sind wir dann alle in einem Zimmer gelandet.
das AFS Haus in Colombia
An unseren ersten Tag in Kolumbien haben ein wenig mit den
AfsMitarbeitern Bogotá besichtigt. Wir waren auf einem Berg direkt bei der
Stadt, Montanita, von dort aus hatte man einen Blick auf die gesamte Stadt,
oder zumindestens wie weit man sehen konnte. Der Norden Bogotás ist der reichere
Teil und total im Smog versucken. Mitten in der Stadt merkt man es kaum, aber ausserhalb
oder etwas weiter suedlich wird einem das schon klar. Wir sind auf diesen Berg mit sowas aehnlichem
wie eine Bergbahn gefahren, denn hochlaufen moechte man da wirklich nicht. Da
oben ist wirklich einer schoener Platz, mit typishen Geschaeften, die fuer eine
Reizueberflutung sorgen. Eine Regel bei Afs lautet eigentlich: Kein Alkohol.
Unsere Betreuer haben uns aber irgendwelche Getraenke gekauft, in denen
Allkohol drin ist. Damit nehmen sie es also nicht ganz so streng. Danach ging
es weiter durch einen Teil Bogotás. Es gibt dort so eine wunderschoene Altstadt
mit bunten Haeusern, noch aus Koloniezeit der Spanier. Und ueberall in der
Stadt kann man die kolumbianische Flagge finden. Die Leute hier sind wirklich
richtig stolz auf ihr Land. Bogotá wurde vor ca.500 Jahren aus einer kleinen
Kirche mit 3 oder 4 Haeusern darum gegruendet. Von dort aus ist die Stadt zu
dem gewachsen, was sie heute ist: eine Millionenstadt. Mit chaotischem Verkehr,
viel Smog, mit Menschen die mitten an der Strasse mit kleinen Wagen stehen und
etwas verkaufen moechten. Wenn man in Bogotá etwas wertvolles dabei hat, sprich
eine Kamera, ein gutesn Handy usw. sollte man immer gut auf seine Sache
aufpassen und sie am besten auf der Vorderseite om Koerper tragen. Ich wurde
fast beklaut und es war eine Lehre wert.
Am zweiten Tag stand die Theorie im
Mittelpunkt. Wir haben uns ueber unsere Aengste und Erwartungen unterhalten.
Ueber moegliche Probleme in unseren Familien, in den kolumbianischen und
deutschen. Ueber Problemloesungen und welchen Weg wir gehen sollten, um es zu
loesen. Ueber die Differenzen zwischen den einzelnen Kulturen. Ueber alles
moegliche, was uns hier erwarten koennte und worauf wir achten sollten. Uns
wurde auch klar gemacht, dass AFS Colombia es sehr ernst nimmt den Reiseregeln
und dem Schulbesuch und das dies ein Grund waere uns nach Hause zu schicken,
wueren wir Scheisse bauen. Das war eigentlich das Grundlegende, was beim
arrival camp passiert ist.
Fuer uns alle ging es dann am Donnerstag in
unsere Familien und da Jonas, der auch in Pereira seinen Austausch verbringt,
von seiner Familie in Bogotá abgeholt wurde und noch einige Tage dort
verbringt, musste ich alleine fliegen. Der Flug war bald noch schlimmer als der
nach Kolumbien. Es hat richtig gewackelt und das Flugzeug war nicht mal richtig
oben und da ging es auch schon wieder runter. Das einzig Positive war die Aussicht
auf die Kordilleren, wie sich die Fluesse durch die Taeler schlaengeln und sich
Orte beiderseits eines Berges befinden, aber die Leute sehr weit fahren
muessen, um zu dem jeweils anderen Ort zu gelagen. Kurz vor der Landung hatte
ich einen wunderschoenen Ausblick auf die gruenen Huegel mit den
Kaffeeplantagen. So schoen!
Als ich gelandet bin, erwartete mich meine
Familie zusammen mit meinem Betreuer Pablo am Flughafenausgang und ich wurde
total lieb begruesst und bekam Blumen ueberreicht J Wir sind
dann in mein neues Zuhause gefahren, dass mir dann gezeigt wurde und gingen,
dann in die Mall Eis essen und noch ein paar Sachen kaufen. Wir waren auch in
der Obst- und Gemueseabteilung und dort habe ich Sorten gesehen, die ich nicht
mal im Ansatz kannte. Meine Mamá hat mir alle Namen gesagt, die ich dann
nachgesprochen habe. Auch einige Freunde meiner Schwestern habe ich
kennengelernt und alle haben sich bemueht, dass ich sie verstehe und waren
immer alle leise und gespannt als ich etwas gesagt habe. J War
schon etwas amuesant. Und mit dem
Koerperkontakt hier gewoehnt man sich auch schnell dran und jeden mit einem Kuss
zu begruessen. Alles Irgendwie schon normal fuer mich.
Das war´s dann erstmal von mir J ich werd
die naechsten Tage mein neues Zuhause besser kennenlernen und ab naechster
Woche auch zur Schule gehen muessen. Ich meld mich !
Hasta pronto y muchos saludos!
Lisa
Das AFS Haus hat einen Whirlpool :) |
Die Taxis in Kolumbien |
typisches Bild an Busstationen in Bogotá |
Mein erstes kolumbianisches Essen |