Montag, 28. April 2014

Semana Santa - Vacaciones con la familia

Hola!

Vor 2 Wochen hatte ich das erste Mal Ferien, die ich lange herbei gesehnt hatte, hier in Kolumbien. Genau wie in Deutschland haben alle hier mindestens eine Woche Ferien um Ostern herum.
Für mich ging es zusammen mit meiner Famillie nach Cauca Viejo, das auf dem Weg zwischen Pereira nach Medellin liegt. Cauca Viejo ist ein kleines, privates Dorf, dass im spanischen Kolonialstil erbaut wurde. Die Häuser sind alle mit bunten Farben bemalt, genau wie die Häuser in den Dörfern. Der Unterschied ist nur, dass alle Häuser in Cauca Viejo riesengross und modern, also mit Pool/Jacuzzi und in manchen Fällen mit Sauna, von innen sind. Und in jedem Haus gibt es 1-2 Angestallte, die nur für das jeweilige Haus verantwortlich sind und für die Besucher putzt und kocht. Da dieser Ort tiefer liegt im Gebirge, herrscht dort täglich Hitze, selbst wenn es regnet, ist es heiss. Ich glaub wir hatten täglich zwischen 30 und 40°C. Super heiss und man wollte nur den ganzen Tag in der Hängematte liegen oder im Pool sein.
Cauca Viejo ist wie alle Dörfer, die im Kolonialstil erbaut sind, aufgebaut. Es gibt einen Dorfplatz, mehr oder weniger gross, mit Bänken, hohen Bäumen und oft einem Springbrunnen in der Mitte. Abends treffen sich meistens viele Einwohner mit ihren Freunden dort und unterhalten sich. Neben dem Dorfplatz befindet sich die Kirche und neben der Kirche meist direkt kleine Geschäfte, die was zum Essen verkaufen. Da wir in der Semana Santa in Cauca Viejo waren, gab es jeden Tag einen Gottesdienst in der Kirche. Ich persönlich bin nur zu einem gegangen und hgab es danach wieder gelassen, da ich nicht wirklich was verstanden habe und die Gottesdienste katholisch waren. Das Dorf hat einen eigenen See und einen Fluss und wird wirklich von den Leuten, die in dort angestellt sind, super gepflegt.

Einen Tag waren wir Jerico besuchen, das ist ein weiterer Ort bei Cauca Viejo. Ca. 25km entfernt, aber der Weg dorthin ist super steil und kurvig. Dort geht es direkt neben den Strassen einmal steil bergab. Oft sind die Strassen auch nicht am Hang gesichert, sodass man wirklich richtig aufpassen und super langsam fahren muss. Wir haben ungefähr eine Stunde im Auto benötigt und mir wurde natürlich wieder schlecht bei der Fahrt. Meine Familie hatte so ein Duftzeugs bei, dass gegen Übelkeit und Schwindel helfen soll. Europäer denken sich da wohl sonst was bei, ich auch anfangs, aber das Zeug hat wirklich geholfen ;). Das Positive bei solchen Fahrten ist, dass man wirklich immer einen wunderschönen Blick über das Land mit den grünsten Hügeln hat, die ich bisher gesehen habe. Jerico ist ein normales Dorf, nicht sonderlich gross für kolumbianische Verhältnisse, aber alleine in diesem Dorf befinden sich 17(!) Kirchen!! Auch dieser Ort ist vom spanischen Kolonialstil geprägt, mit dem typischen Dorfplatz, den bunten Häusern und den Geschäften. In diesem Ort werden wunderschöne Taschen per Handarbeit aus Echtleder hergestellt, die nur typisch für diese Region sind. Viele sind bunt und mit echtem Fell von Kühen verziehrt. Wirklich fast jeder in deiesem Ort hatte eine solche Tasche. Ich persönlich finde die normalen, klassischen Taschen in einer Farbe am schönsten. In diesem Ort kosten diese Taschen ca. 120.000 Pesos (ca.45 Euro). Wir haben zum Schluss ein Geschäft besucht, wo man sehen kann, wie die Taschen hergestellt werden und meine Gastmutter hat mir dann eine klassische Tasche geschenkt :). In Bogotá im Vergleich kostet so eine Tasche ca. 400.000 Pesos (ca.150 Euro). Am Ende mussten wir sehr schnell zurück, da die Wolken runter kamen, wir uns mitten in den Wolken befunden haben und es höllisch angefangen hatte zu regnen. Beim R¨ckweg mussten wir noch mehr aufpassen, durch das fliessende Wasser auf den Strassen.

Einen anderen Tag waren wir in Jardïn. Das ist ca. 1,5h von Cauca Viejo entfernt und Überraschung: mir wurde bei der Fahrt schlecht. Aber das Duftmittelchen hatte wieder seinen Dienst getan :). Ich warte aber wirklich nur noch auf den Tag, an dem nichts mehr geht und mich mal danch übergeben muss. Das Dorf hatte auch wieder diesen typischen Dorfplatz, aber alles diesmal etwas grösser, und eine wunderschöne Kirche. Die ist wirklich riesig und besteht aus Steinen, die alle einzeln so lange bearbeitet und geschliffen wurden, bis sie die gewünschten Formen hatten. Der Kirchboden besteht aus Fliesen im Blumenmuster und viele kleine Dinge, vor allem an den Fenstern und den Säulen, wurden mit viel Blattgold verziehrt. Die Säulen sind so schwer, das der Boden dort ein bisschen eingesunken ist, wo diese auftreffen. Auf dem Dorfplatz gibt es vielen von diesen kleinen Ständen, wie auf einen Flohmarkt. Ich libe es mir die Stände immer anzugucken und mit den Leuten zu reden :). Am Dorfplatz entlang erstrecken sich zahlreiche Geschäfte, die allesamt nicht perfekt sind, aber von den Besitzern mit viel Leidenschaft betrieben werden. Die Stühle und Tische der Cafes sind farblich an die Hauswände angepasst und es sieht wirklich gemütlich aus. Für diesen Ort sind vor allem die Süssigkeiten und handgemachte Tagesdecken typisch. Meine Familie hat Süssigkeiten gekauft und ich hab die Etiketten bekommen. Und einen Kissenbezug, handgemacht, hab ich mir als Erinnerung gekauft.
Danach waren wir in einem Restaurant essen, wo eine Portion Fleisch so gross wie ien ganzer Teller war und auch nicht wirklich teuer. :)

Ich hab die Ferien wirklich sehr genossen und viel gelacht mit meiner Familie :) Ich merke, wie ich mich immer mehr in diese Familie und dieses Land verliebe, in das ich wohl irgendwann wieder zurückkehren werde.. :)

Bis dahin!
Lisa









Samstag, 5. April 2014

Zwischen Alltag und Familienleben

Hola! Da bin ich wieder !

Mittlerweile ist bei mir der Alltag eingekehrt und ich geh jeden Tag zur Schule, wo ich mich in der Regel ziemlich in den Stunden langweile. Etwa hatte ich das Thema schon in Deutschland behandelt oder ich hab keine Ahnung was der Lehrer da vorne erzählt. Aber egal. Meine Schule sieht das relativ locker mit den Austauschschülern und dass wir eigentlich immer im Unterricht schlafen! ;) Meine Schule hier ist an sich wirklich richtig gut und wirklich schön. Und hier kann wirklich fast jeder ENGLISCH. Besser als in Deutschland. Kann vielleicht daran liegen, dass hier Englisch ausschliesslich auf Englisch unterrichtet wird. Liceo Taller San Miguel, meine Schule, ist mehr oder weniger eine zweisprachige Schule. Ich hab viele Englischstunden pro Woche und auch andere Fächer werden auf Englisch unterrichtet. Daher dürfte sich mein Englisch auch verbessern. :)  Gerstern war ein Deutscher, dessen Frau Kolumbianerin ist, in meiner Schule, weil er seine Tochter auf LTSM schicken möchte, ab nächstes Jahr. Sie haben 1,5 Jahre in Deutschland verbracht und wollen nun wieder nach Kolumbien zurückkehren, was ich total verstehen kann! ;) Jedenfalls war es total komisch aufeinmal deutsch zu hören und auf deutsch zu reden. Wird sicher lustig, wenn ich wieder nach Deutschland zurück muss!

In Kolumbien wird das Familienleben wirklich gross geschrieben. In meiner Familie unternehmen wir viel zusammen. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat mein Abuelito (Opa) 13 Geschwister und meine Mamá 5 oder 6 Geschwister. Meine Gastfamilie ist gefühlt über die ganze Welt verteilt. Einige wohnen in Europa, andere in den USA usw. Total riesig diese Familie, aber ich liebe es! Die eine Schwester, die in den USA lebt, werde ich zusammen mit meiner Gastmutter im Mai besuchen fliegen: HELLO MIAMI! :)
Meine Gastmamá hat mich einfach so eingeladen mit ihr zu fliegen. Ich, oder besser meine Eltern in Deutschland, müsse nur das Flugticket zahlen, den Rest übernimmt meine Mamá. Danke an meine Eltern in Deutschland an dieser Stelle! :) Von hier aus sind die Tickets relativ günstig. Es ist zum Teil günstiger nach Miami zu fliegen, als beispielsweise nach San Andres. San Andres ist eine wunderschöne kleine Inselgruppe an der Atlantikküste Kolumbiens, mit klarem richtig blauem Wasser. Die Bilder sehen wie fotogeshoppt aus, sind sie aber nicht.;)
Mittlerweile war ich auch schon auf den Fincen meiner Familie. Beide sind wirklich schön und haben jeweils einen Pool und einen Jacuzzi, wo ich regelmässig 1-2 Stunden verbringe. ;) Die eine Finca ist so eine Art Ranchhaus mit Pferden und Kühen usw. Total schön! Auf der anderen gibt es Flamingos, die täglich um 18.00 Uhr schlafen gehen. Beide Fincen haben ein riesen Grundstück mit Orangen- und Bananenbäumen und ein breiter Fluss durchquert die Grundstücke. Der Fluss ist nicht sonderlich tief, sodass wir mit einem Jeep in den Fluss reingefahren sind und ich habe mich in den Fluss auf die Steine gelegt. Die Strömung war echt stärker als erwartet und ich musste echt aufpassen, aber das Wasser ist sehr sauer und sehr erfrischend! Mein Gastvater fährt Motorcross und meinte wir werden mal durch den Fluss auf die andere Seite der Berge fahren. :) Die Aussicht ist echt der Wahnsinn. Berge und Hügel, soo grün und mit Platano- und Kaffeeplantagen bewirtschaftet.
Den einen Tag sind wir von der Finca aus auf die andere Seite eines Berges gefahren zu einem kleinen Ort, genau auf der Spitze. Und der Weg dorthin ist so steil und mit so vielen Kurven. Ohne kurvige Strassen geht hier nichts! Also mir wird regelmässig bei sowas echt übel und schwindelig. Wie bei vielen Strassen hier, ging es auch dort ca. einen halben Meter neben der Strasse einmal mehrere hunderte Meter steil bergab. Aber diese Aussicht ist echt krass. Wir sind auch dort direkt an Kaffe- und Platanoplantagen langgefahren. Und ganz ehrlich, das ist dort so steil, dass ich absolut keine Ahnung habe, wie die Leute dort die Platanobananen und den Kaffeebohnen pflücken. Sicherungen gibt es hier nicht, also echt keine Ahnung. Wenn die Leute ausrutschen, dann ist es eigentlich vorbei. Ich persönlich würde da nicht arbeiten wollen.
Als wir dann in dem Dorf angekommen waren, war das erste was mir auffiel die Hitze. Hier ist es normalerweise in alle Orten relativ kalt, die so hoch gelegen sind, aber an diesem tag waren es mit Sicherheit 35°C, fast schon unerträglich! Hier gibt es ganz viel diese typisch kolumbianischen Häuser, aus der Kolonialzeit. Weiss, aber mit buntbemalten Fenstern und Türen und immer Pflanzen in solchen Hängetöpfen. Keine Ahnung wie die richtig heissen. Ausserhalb des Dorfes gibt es eine riesige Jesusstatue, die über den Ort ragt. :)Von dort konnte man auch den Fluss sehen, wie er sich durch das Tal schlängelt. Es ist richtig schön dort, aber ich hab mich noch nicht daran gewöhnt, dass die Leute mich in so kleinen Orten immer anstarren, als ob ich kein Mensch wäre..

Auch hier in Pereira war letzte Woche The Color Run! Fast meine gesamte Familie hat mitgemacht. Ich war zusammen mit der Klasse meiner einen Schwester dort. Alle waren total lieb und haben auf mich aufgepasst wie ein Baby, dass ich nicht verloren gehe haha. Es ist hier ganz normal, dass alle aufeinander achten, dass keiner verloren geht, aber es haben ständig alle geguckt, dass ich noch da bin.
The Color Run ist eine Art Festival. Die Teilnehmer laufen oder gehen 5Km- die 5 glücklichsten Kilometer auf der Welt- und nach jeden Km gibt es eine Farbe, so wie beim Holifestival. Das 4mal und am Ende ist es wie eine riesige Fiesta, alle tanzen und werfen mit Farbe durch die Luft. Es war wirklich gut, aber die Farbe war echt schrecklich. Ich bin 3 Tage mit dieser Farbe rumgelaufen, bis ich die vollständig ab hatte. Und im Juli heisst es hier Neon Run. Halt mit Neonfraben und Schwarzlicht in der Nacht. :) Dann bin ich sicher auch dabei! Am Ende sind wir mit dem Bus zurück ins Stadtzentrum gefahren. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis wert, aber jetzt weiss ich, warum niemand aus meiner Familie mit dem Bus fährt.

Normalerweise nehmen ja fast alle Austauschschüler ein bisschen zu, so 5-10 Kilo sind da ganz normal hahah. Ich persönlich halte mich wirklich gut, habe erst seitdem ich hier Sport mache ca.1-2 Kilo zugenommen, die aber schon wieder runter sind. ;) Also alles gut! Ich mach hier 5-6mal die Woche Sport, davon 2mal tanzen und die restlichen Tage Fitnessstudio. In dem Fitnessstudio, in dem ich bin, kümmert sich immer ein Trainer um einen und gibt einem die Übungen vor. Dort macht man auch viel mit dem eigenen Körper, sodass man immer den gesamten Körper beansprucht. Viel besser, als die üblichen Fitnessstudios! :)
Den Rekord unter uns Austauschschülern, die im Februar angereist sind, hält wohl ein Thai, mit fast 6 Kilo in 6 Wochen! :O Wie auch immer das geht...

Im Fitnessstudio habe ich vor ca. 2 Wochen eine Frau kennengelernt, die 1985 mit AFS in den USA war. Sie war total nett, hat immernoch Kontakt zu ihrer Familie in den USA und erzählt immer wieder gerne über ihre Erlebnisse. :)

Mein Spanisch wird auch langsam besser, sagen jedenfalls andere. Man selbst bekommt es kaum mit. Aber gut. Ich habe damit begonnen jetzt ein kleines Buch auf spanisch zu lesen und verstehe davon schon sehr viel, ohne grosse Probleme :)

So das war es dann erstmal wieder! :)
Hasta pronto!
Lisa :)